Barbara Yelin ist eine vielfach ausgezeichnete Zeichnerin und Autorin aus München. Mit den Zeichnungen für „Gigaguhl und das Riesen-Glück“ von Alex Rühle wies sie sich auch als Kinderbuchillustratorin aus. Immer wieder arbeitet Barbara Yelin zu Themen der Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts, so entstanden auch die Bilder zu „Jan Bazuin – Tagebuch eines Zwangsarbeiters“ und im Dialog mit der Holocaust-Überlebenden Emmie Arbel die Graphic Novel „Aber ich lebe“. 2015 erhielt Barbara Yelin den Bayerischen Kunstförderpreis für Literatur, 2016 den Max und Moritz-Preis als beste deutschsprachige Comickünstler*in und 2021 den Ernst-Hoferichter-Preis.
ab 4 Jahre
Trotz seiner Größe ist Riese Gigaguhl überaus freundlich. Besonders Tiere liebt er sehr. Und so lädt er alle zu sich ein: Unter seinen Armen schläft Familie Fledermaus, in den Hügeln seines Nackens verstecken sich Ziegen, und tief in seinem Haar wohnt sogar ein seltenes Einhorn. Als Gigaguhl eines Abends sehr müde wird, deckt er sich mit der bunten Sommerwiese zu und hält viele hundert Jahre Frühlings-, Sommer-, Winterschlaf. In der Zwischenzeit wächst auf den Weiten seines Rückens eine Stadt: Deren Bewohner ahnen natürlich nicht, wer da unter ihnen schlummert. Bis die zwei neugierigen Kinder Nick und Nina auf Entdeckungsreise gehen und ein Riesen-Abenteuer erleben.
Text von Alex Rühle
ab 15 Jahre
Emmie Arbel überlebte als kleines Mädchen die Konzentrationslager Ravensbrück und Bergen-Belsen. David Schaffer entkam dem Genozid in Transnistrien, weil er sich nicht an die Regeln hielt. Die Brüder Nico und Rolf Kamp versteckten sich in den Niederlanden 13-mal vor ihren Mördern. Zusammen mit den Überlebenden haben drei international bekannte Zeichner*innen deren Geschichten in Graphic Novels erzählt, die unvergesslich vor Augen führen, was der Holocaust für Kinder bedeutete – und nicht nur für sie.
gezeichnet von Barbara Yelin, Miriam Libicki und Gilad Seliktar
aus dem Englischen übersetzt von Rita Seuß
herausgegeben von Charlotte Schallié
ab 15 Jahre
Das kürzlich entdeckte, hier erstmals publizierte Tagebuch des Jan Bazuin ist das ergreifende Zeugnis eines Rotterdamer Jugendlichen, der während des Zweiten Weltkriegs zur Zwangsarbeit nach Deutschland deportiert wurde. Die renommierte Zeichnerin Barbara Yelin hat die knappen, schnörkellosen Notizen einfühlsam illustriert und macht so das Geschehen auf unheimliche Weise präsent. Ein wichtiges, ein fesselndes Buch nicht nur für junge Leser.
Rotterdam, im Herbst 1944: Der 19-jährige Jan Bazuin erlebt Kriegsalltag und Hungerwinter. Täglich muss Brennmaterial und Essbares beschafft werden. Sein Vater droht, ihn von den Deutschen abholen zu lassen, wenn er nicht auszieht. Einziger Lichtblick ist die Freundin Annie. Doch Anfang Januar 1945 ändert sich alles. Jan wird zur Zwangsarbeit nach Bayern verschleppt... Das Tagebuch des jungen Niederländers Jan Bazuin überrascht durch seinen ungekünstelten, jugendlichen und selbst in größter Not optimistisch klingenden Ton. Die Aufzeichnungen enden am 22. April 1945, kurz nach Jans riskanter Flucht aus dem Ausländerlager in München-Neuaubing. Der Text ist eine wichtige Quelle für die Forschung. Vor allem aber führt er ganz unmittelbar vor Augen, wie ein Jugendlicher Deportation, Lagerleben und Zwangsarbeit in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs erlebte.
ab 15 Jahre
München 1918/19: In Text und Bild begleiten Laura Mokrohs und Barbara Yelin die vier Revolutionäre, Schriftsteller und Publizisten Kurt Eisner, Gustav Landauer, Erich Mühsam und Ernst Toller durch die turbulenten Tage der bayerischen Revolutions- und Rätezeit. An zehn ausgewählten Tagen in der Zeit von November 1918 bis Juli 1919 geben sie Einblick in das Denken, Fühlen und Handeln der Revolutionäre. Basierend auf Tagebüchern, Briefen, Fotografien, Flugblättern oder literarischen Werken entstanden die dokumentarischen Zeichnungen, die den Text begleiten.
Text von Laura Mokrohs
ab 15 Jahre
Kidane floh vor einem unmenschlichen System aus Eritrea. In einem kleinen Ort im Kanton Bern möchte er Zuflucht finden. Gegen alle Widerstände gelingt es ihm, auf eine Zukunft zu hoffen. Nach Jahren des Wartens wird klar, dass Menschen wie Kidane nicht bleiben dürfen. Doch sie können auch nicht gehen. Sie werden unsichtbar. – Ein Doku-Comic in Zusammenarbeit mit Ursula Yelin und der Aktionsgruppe Nothilfe.
Text von Ursula Yelin